Zurück in die Kreisklasse und wie es dazu kam!
Am 18.07.2021 trat der SV Odelzhausen zu seinem ersten Vorbereitungsspiel gegen seinen ehemaligen Co-Spielertrainer Flo Brandmair und den SC Schöngeising an und eröffnete damit die Vorbereitung. Eine Vorbereitung, die von den Ergebnissen her nicht sonderlich vielversprechend war. Einzig das Erstrundenspiel im Sparkassen-Cup gegen den TSV Arnbach konnte gewonnen werden und bescherte dem Team um Neuzugang Hüseyin Tekin seit langer Zeit wieder ein Derbygegen den SV Sulzemoos. Hier konnte man sich über 70 Minuten sehr gut präsentieren, doch am Ende ließen die Kräfte nach und man schied aus.
So startete man zwar mit einem klaren Ziel, aber auch der Frage, für was es am Ende reichen würde, in die Saison und konnte direkt in Hebertshausen einen Mitfavorit knapp aber verdient mit 1:0 schlagen. Bis zum ersten Heimspiel blieb man mit vier torreichen Siegen ungeschlagen, wobei man nur bei den schwer zu bespielenden Birkenhofern schwankte und traf dann auf die ebenso ungeschlagenen Kollbacher. Aber auch hier konnte man hochverdient als Sieger vom Platz gehen. Mit sieben Siegen aus sieben Spielen musste man nach Lohhof, wo man bereits ein Jahr zuvor stolperte, und es kam, wie es kommen musste: In einem ausgeglichenen Spiel konnte das Heimteam kurz vor Schluss zum 1:0 treffen und versetzte so dem Team von Schlussmann Veit Winkler den ersten Dämpfer.
Die kommenden beiden Aufgaben konnten nun nicht mit dem üblichen Selbstvertrauen angegangen werden und so kam nur fünf Tage später der zweite Punkverlust auf dem Kunstrasen in Karlsfeld (2:2). Die Angst, den perfekten Saisonstart zu verspielen, war da. Auch weil Kollbach, mit zwei Spielen weniger, nur sechs Punkte weniger hatte. Ausgerechnet gegen Birkenhof musste nun also wieder ein Sieg her, und es war ein hart umkämpftes Spiel, das erst in der zehnten Minute der Nachspielzeit mit 2:1 gewonnen wurde. Die restlichen drei Heimspiele gegen Ampermoching, Günding II und Lerchenauer See konnten wieder ungefährdet gewonnen werden. So konnte man mit sieben Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Kollbach in die Winterpause gehen.
Auch in der Wintervorbereitung konnte man erneut nicht wirklich überzeugen, noch dazu, nachdem die etatmäßige Nummer 1 aufgrund seines Auslandssemesters nicht zur Verfügung stand. Als Ersatz wurde Matthias Niedermair geholt, der zuvor einige Jahre bei Oberweikertshofen in der Landesliga spielte, bevor er eine Fußballpause einlegte. Mit jedem Spiel gewann er an Sicherheit und war der Rückhalt, den das Team brauchte. Es schien so als hätte das Team um Linksaußen Anthony Gröger und Paul Platonov im Trainingslager die nötige Energie gesammelt, um erfolgreich in die zweite Saisonhälfte zu starten. Aber es kam anders.
Zum Auftakt musste man nach Günding und konnte dort in einem schlechten Spiel mit Müh und Not einen 0:1 Auswärtssieg erringen. Nun wartete in Kollbach die nächste schwierige Aufgabe und auch hier konnte man nicht überzeugen und trennte sich 0:0. Nun wartete mit Hilgertshausen am Dienstagabend der nächste unangenehme Gegner. Und es war wieder kein gutes Spiel, trotzdem erzwang das Team durch einen Doppelpack von Sascha Richter einen 2:0 Heimerfolg.
Als nächstes kam nun die SpVgg Hebertshausen inden Sportpark. Das zuvor als sechs Punkte Spiel deklarierte Topspiel wurde zu einer Machtdemonstration des Spitzenreiters, in dem, trotz des zwischenzeitlichen Tors von Torschützenkönig Kaiser, der SVO mit 5:1 als Sieger vom Platz ging. Nachdem man in der Woche darauf auch Karlsfeld III mit 4:1 schlagen konnte, kam es zum ersten Matchballspiel um den Aufstieg. Und das Team von Coach Strixner zögerte nicht, diese Chance zu nutzen und machte mit dem 3:1 über Haimhausen II den Aufstieg klar.
Allerdings musste man dafür auch einen teuren Preis zahlen. Nachdem der eh schon dünne Kader der Rückrunde bereits ein Spiel vorher seinen Toptorschützen Julian Bösinger verlor, war mit dem Aufstieg die Saison für Mittelfeldmotor Magnus Winkler, der schon längere Zeit mit Knieproblemen spielte, beendet. Während des Spiels zog sich noch Marcel Bösinger, der bis dahin in jedem Spiel auf dem Platz stand, einen Anriss im Innenband zu. Damit fehlten dem Aufsteiger drei Stammkräfte für die letzten drei Spiele.
Durch den Verlust dieser Spieler und dem erreichten Saisonziel ließ man die Chance liegen, gegen kämpferische Indersdorfer nun auch die Meisterschaft zu holen. Also hatte man im letzten Heimspiel der Saison die einmalige Gelegenheit, nicht nur Meister zu werden, sondern auch jedes der elf Heimspiele zu gewinnen. Auch wenn das Spiel zwischenzeitlich auf der Kippe stand, konnte der SV Odelzhausen auch dieses Spiel mit 4:2 gewinnen und hatte nun ordentlich Grund zu feiern. Kapitän Frederic Asimont war es nun, der den Pokal als erstes in die Höhe hob.
Am letzten Spieltag fuhr man nun zum SV Ampermoching, der im Fernduell mit dem Rivalen aus Hebertshausen noch um den zweiten Aufstiegsplatz kämpfte. Die Bemühungen auch dieses Spiel zu gewinnen, um die Saison anständig zu beenden, blieben aber erfolglos. Die Mochinger ließen keinen Zweifel daran, auch ihr 13. Spiel in Folge zu gewinnen und Platz 2 zu sichern. So verlor die Mannschaft um Stürmer Markus Prukop erst ihr zweites Spiel.
Aber diese Niederlage dämpfte die Feierlichkeiten nur kurz, den am Abend gab es die traditionelle Saisonabschlussfeier inklusive Meisterkorso durch Odelzhausen. Hier gab sich unser 2. Bürgermeister Johann Heitmair die Ehre und fuhr das Team durch den Ort. Danach wurde bis in die Morgenstunden diese überragende Saison gefeiert.
Neben der besten Verteidigung der Liga, bestehend aus unseren beiden Torhütern Veit Winkler und Matthias Niedermair, sowie der Viererkette mit Thomas Winkler, Alexander Willibald, Frederic Asimont und Marcel Bösinger, hat der SVO weitere beeindruckende Zahlen zu liefern.
Unsere drei Top-Scorer Julian Bösinger (19 Tore, 6 Assists), Sascha Richter (12 Tore, 11 Assists) und Markus Prukop (9 Tore, 7 Assists) erzielten knapp 2/3 aller 63 Odelzhauser Tore. Im Schnitt waren 83 Zuschauer bei Heimspielen im Sportpark dabei.
Unsere zweite Mannschaft hatte eine schwierige Hinrunde, in der man oft den eigenen Anforderungen hinterlief. Oft aber war man auf Augenhöhe, wenn nicht sogar das bessere Team, musste aber aufgrund mangelnder Chancenverwertung oder unglücklicher Abwehraktionen die Spiele meist kurz vor Schluss noch aus der Hand geben. Grund dafür könnte das geringe Durchschnittsalter des Teams von Coach Bert Grimm sein. Trotzdem riss der Wille, sich stetig weiterzuentwickeln und das Ruder herumzureißen, nicht ab. In der Rückrunde waren dann die ersten Steigerungen erkennbar und so holte man doppelt so viele Punkte wie noch vor dem Winter. Man kann der jungen Mannschaft nur wünschen, dass sich dieser Trend fortsetzt. Auch weil es so immer wieder Spieler schaffen, in der ersten Mannschaft erfolgreich eingesetzt zu werden. Und wer weiß, ob, ohne die Unterstützung der Reserve, die Meisterschaft hätte geholt werden können.
In diesem Sinne gilt es sich bei allen Verantwortlichen, Sponsoren und vor allem bei unseren Fans für die tatkräftige Unterstützung zu bedanken, ohne die dieses unvergessliche Jahr nicht möglich gewesen wäre.